Landtagswahl 2026: Bauwirtschaft fordert klare Weichenstellungen

Die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg fordert klare Signale von der Politik – damit Bauen wieder möglich wird.

Die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg hat zehn zentrale Forderungen für die Landtagswahl 2026 formuliert. Ziel ist es, die politischen Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass Investitionen im Bauwesen wieder an Fahrt aufnehmen – und damit zentrale Zukunftsaufgaben wie Wohnungsbau, Klimaschutz und Infrastruktur gelingen können.

Wer spricht für die Bauwirtschaft?

Die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg ist die gemeinsame Stimme von sechs bauwirtschaftlichen Verbänden im Land. Dazu gehört auch der Fachverband SAF. Sie vertritt rund 4.900 Betriebe mit etwa 69.000 Beschäftigten – vom Hoch- und Tiefbau bis zum Stuckateur- und Holzbauhandwerk. Ihre Aufgabe ist es, gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlich-keit die Interessen des Baugewerbes zu bündeln und mit Nachdruck zu vertreten.


Die zehn Kernforderungen im Überblick

  1. Wohnungsbau ankurbeln:
    Der Wohnraummangel verschärft sich weiter – insbesondere in Ballungsräumen. Gefordert wird u. a. eine Senkung der Grunderwerbsteuer, der Ausbau des sozialen Wohnungsbaus und eine vereinfachte Baulandausweisung.
  2. Infrastruktur sanieren:
    Um den Standort zu sichern, müssen Verkehrswege ausgebaut und Planungsverfahren beschleunigt werden. Zudem braucht es eine personell besser ausgestattete Landesstraßenbauverwaltung.
  3. Gebäudesanierung vorantreiben:
    Die Sanierungsquote muss deutlich steigen. Dafür braucht es mehr Förderung für energetische Sanierung und eine stärkere Unterstützung von Umbauten.
  4. Grün-blaue Infrastruktur fördern:
    Investitionen in Grünflächen und Wasserläufe sollen Städte klimaresilient machen. Kommunen benötigen dazu Förderprogramme und Handlungsspielräume.
  5. Bürokratie abbauen:
    Überregulierung, hohe Standards und langwierige Genehmigungen bremsen das Bauen. Gefordert wird eine Verschlankung der Vorschriften und eine digitale Baubehörde.
  6. Technologieoffenheit sicherstellen:
    Kein Baustoff darf bevorzugt oder benachteiligt werden. Die Potenziale aller Bauweisen – etwa Massiv- oder Hybridbau – sollen gleichberechtigt nutzbar sein.
  7. Billiganbieter ausschließen:
    Dumpingpreise bei öffentlichen Ausschreibungen sollen konsequent unterbunden werden – mit Verweis auf § 16d VOB/A.
  8. Recycling stärken:
    Mineralische Ersatzbaustoffe brauchen einen klaren Rechtsstatus als Produkt. Die Landesregierung soll die Kreislaufwirtschaft fördern.
  9. Entsorgung sichern:
    Die Deponiekapazitäten reichen nicht aus – insbesondere für leicht belastetes Material (DK-0,5). Das Land muss hier Erweiterungen ermöglichen.
  10. Berufsbildung fördern:
    Die überbetrieblichen Bildungszentren brauchen für Sanierung und Modernisierung verlässliche Zuschüsse.

Fazit

Die Bauwirtschaft sieht sich als Teil der Lösung für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen – von Klimaschutz bis Fachkräftesicherung. Damit sie diese Rolle ausfüllen kann, ist die Politik gefordert, zum Partner der Betriebe zu werden. Die Forderungen der Landesvereinigung bieten dafür einen klaren Fahrplan.